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Alles Ungemach schien vergessen, den ganzen Tag ward gekocht und gebraten, und auch das Fremdenbataillon zeigte sich endlich einmal zufrieden; diese Leute zu beschwichtigen war keine leichte Sache, da sie dreimal so viel brauchten, als die genügsamen Spanier.

In Luna ward den Tag über ausgeruht und am folgenden Morgen aufgebrochen. Um 11 Uhr waren wir am Ufer des Gállego, eines ziemlich reißenden Gebirgsstromes. Die Cavallerie watete durch eine Furth; für das Fußvolk wurde eine Art Brücke aus buntem Material, namentlich Karren angefertigt. Auf eine Stunde vom Flusse, in Orméza, ward geblieben, bis die ganze Colonne ihn passirt und sich formirt, sodann der Marsch bis Lupiñan fortgesetzt und dort bivouaquirt. Mittags traf die Nachricht ein, daß der feindliche General Yrribarren uns mit bedeutenden Kräften nachsetze und bereits Almudévar erreicht habe. Doch maß man diesem Berichte nicht viel Glauben bei, da es nicht begreiflich schien, warum er uns ungehindert über drei Flüsse hatte ziehen lassen, an denen er so leicht die ganze Colonne aufhalten konnte. Am 24. setzten wir uns mit Tagesanbruch in Bewegung.

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_122.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)