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zu Madrid, dann unser gewesen sein. Solcher Ansicht ist auch im Auslande häufig beigepflichtet worden; doch scheint sie nicht begründet, da nicht anzunehmen, daß die Behörden dieser befestigten Stadt so den Kopf verlieren würden, sie ohne Widerstand zu übergeben. Das bloße Sperren der Thore hätte uns aber, beim gänzlichen Mangel an Artillerie, zum schmählichen Rückzuge gezwungen, da über den in dieser Jahreszeit sehr tiefen Ebro, sowohl über als unterhalb Zaragoza, nicht gesetzt werden konnte. Pontons wurden nicht mitgeführt, alle Brücken waren gesprengt und am andern Ufer keine königlichen Truppen, die langsame Ueberschiffung auf Barken zu schützen und die Expeditions-Colonne mit dem Nöthigen zu versehen. Nach vielfacher Erwägung aller dieser Fragen wurde der Entschluß gefaßt, sich dem Ebro bis Barbastro zu nähern, die Verbindung mit Cabrera zu erleichtern.

Am 27. verließen wir Huesca. Alle Esel der Stadt und Umgegend wurden für die Blessirten requirirt, und außerdem zwei Escadrons für ihren Gebrauch demontirt. In langem Zuge ritten sie im Centrum der Marschcolonne, und wäre der Anblick der Verwundeten nicht so traurig, so hätten einzelne Scenen komisch

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_128.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)