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dictirte der Infant das Bulletin auf dem Schlachtfelde. Unser Verlust betrug zwischen 4 und 500 Mann hors de combat; der des Feindes ward, vielleicht übertrieben, auf 2000 angegeben.

Das Treffen bei Barbastro gilt für den schönsten Sieg dieser Expedition. Größere Massen hatten sich in Ordnung gegen einander bewegt, und die zwei alten Generale, die gegenüber standen, schienen sich so vollständig zu errathen, daß einige Operationen mehr angedeutet als ausgeführt wurden. Beide Theile kämpften mit der größten Erbitterung; besonders war der Moment im Olivenwalde schauderhaft, als die Fremden-Bataillons gegen einander geführt das Bajonnett brauchten. Viele erkannten sich, riefen sich deutsch oder französisch zu, und ehemalige Schlafcameraden kamen ins Handgemenge. Die Spanier sahen mit einer Art Ingrimm und Freude wie die Ausländer sich gegenseitig aufrieben, – mir ein peinlicher Anblick.

Für die königliche Colonne war dieser Sieg von der höchsten Wichtigkeit. Eine Niederlage, deren erste Folge die Räumung von Barbastro gewesen wäre, hätte sie gänzlich zu Grunde gerichtet. Vom Feinde verfolgt wäre der Cinca, ein reißender Gebirgsstrom,

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_137.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)