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irre geleitet und viel zu dem unglücklichen Zuge nach Catalonien beigetragen, wo man vollzählige Bataillons anzutreffen glaubte, die mit Leichtigkeit an einem Punkte concentrirt werden könnten. In Solsóna angelangt, ward man eines Andern belehrt, doch war es zu spät. Zwar kamen einzelne Häuptlinge, vor dem Könige ihr Knie zu beugen, doch meist ohne Truppen, und ihr Hauptzweck war, für sich und ihre Offiziere Avancements und Orden zu erlangen. Alle Morgen füllten sich die Säle des bischöflichen Pallastes mit den abenteuerlichsten Gestalten, doch war nicht abzusehen, worin das hätte abhelfen können. Dabei nahmen die Klagen von allen Seiten über Hand; Jeder wollte ein Held sein, Alle befahlen und Keiner gehorchte. Statt der lockenden Bilder, die in Barbastro vorgespiegelt worden, waren wir mitten in gränzenlose Anarchie gerathen, und auch die Expeditionstruppen, in Folge fortwährenden Mangels an Lebensmitteln und Fourage, einer allgemeinen Auflösung nahe. Die Bischöfe von Solsóna und Lérida, die auf Royo’s Absetzung drangen, riethen dem Könige, dem mächtigsten Häuptlinge Cataloniens zu befehlen, er möge mit seinen Leuten zu ihm stoßen. Don Benito

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_155.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)