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dieser Ebene nicht mehr zu befürchten hatten; doch war noch nicht Alles überstanden, weßhalb der Eilmarsch fortdauerte. Abends ward zwei Stunden in Claravalles angehalten, die Hauptstraße von Barcelona nach Madrid passirt, dann bis drei Uhr Morgens der Zug fortgesetzt. Als wir in Vallbona de las Monjas anlangten, hatten wir wieder neun spanische Leguas gemacht. Diese freundliche Stadt, in einem von hohen Bergen umgebenen Kessel, bot leidliche Unterkunft und Verproviantirung. Nie hatten, durch die ganze Dauer des Krieges, die Feinde sich in dieselbe gewagt, die in den Sierren gelegen, unter dem Schutze unserer Guerillas stand. Hier lebten ungestört im großen Conventualgebäude, das ihr den Beinamen gegeben, die Nonnen von Barcelona und vielen andern Klöstern Cataloniens. Vor dem Könige von Spanien und den Prinzen seines Hauses öffnet sich bekanntlich die Clausur und heben sich die Schleier. So hatte ich Gelegenheit, das Innerste eines spanischen Nonnenklosters in allen Details zu sehen. Die Aebtissin, an ihrem goldenen Kreuze kenntlich, trat in feierlichem Zuge bis zum Klostergitter, und führte den König und sein Gefolge durch alle Säle und Gänge. Im Sprachzimmer war ein Frühstück hergerichtet; die

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 162. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_162.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)