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aufgeschlagen. Den Grund dieses Marsches habe ich nie erfahren, und vermuthe, daß ihn Niemand wußte; doch war er jedenfalls sehr gefährlich, denn plötzlich befanden wir uns in einer halb offenen Gegend zwischen zwei feindlichen Colonnen, deren eine uns auf dem Fuße folgte und in Forcall ankam, als wir noch kaum Zurita erreicht hatten. Man beeilte sich, diese unvortheilhafte Stellung zu verlassen und in aller Stille um drei Uhr Morgens auf kürzestem Wege von Zurita nach Mirambel zurück zu marschiren, wo fünf ganze Tage geblieben ward. Am 3. August versammelten sich die deutschen Offiziere bei mir, den Geburttag meines Königs zu feiern; doch war solches Elend, daß nur mit größter Mühe ein Schlauch schlechten Weins aufgetrieben werden konnte, den wir, so weit vom heimathlichen Heerde, auf die Gesundheit unseres königlichen Herrn leerten. Wir wünschten Carl V. die Festigkeit im Unglück, die Er gezeigt, einen Siegeskranz, gleich dem, der Friedrich Wilhelm’s III. ehrwürdige Schläfe zierte, und daß er seine Völker beglücken möge, wie unser Heldenkönig es gethan.




Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 199. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_199.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)