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Niemand hat begriffen, warum den Tag nach der Schlacht nicht sogleich Oráa aufgesucht, und über ihn hergefallen worden; ihn vereinzelt zu schlagen, wäre ein Leichtes gewesen. Mit dem Uebergewicht des doppelten Sieges, hätte man dann sich Espartéro gegenüberstellen, mit ihm unterhandeln, oder ihn vernichten sollen. Espartéro’s und Oráa’s Truppen waren die einzigen, über welche die Madrider Regierung noch verfügen konnte; Sarsfield und Evans im alten Kriegsschauplatze zu beschäftigt, um zu Hülfe eilen zu können; van Meer hatte mit unseren Banden in Catalonien vollauf zu thun; Cabrera gegenüber stand der einzige Borso, und wir wußten, daß Zaratiegui und Elio mit neun Bataillons über den Ebro gesetzt, die Portugiesen geschlagen, und Segovia eingenommen hatten. – Und in diesem Momente konnte man sechs Tage verlieren!

Es sind jetzt bald vier Jahre seit jener denkwürdigen Zeit; das blutige Drama ist zu Ende; alle unsere Hoffnungen sind zu Grabe gegangen, und nur historisch noch gedenkt man in unserer kleinen Zeit jener großen Episode; ein düsteres, geheimnißvolles

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_208.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)