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wie zu einem Nasenstüber formiren. Ich habe nie weder diese Geschicklichkeit erlangen, noch an Hanfkörnern Geschmack finden können.

Am 7. Nachmittags verließen wir die Hauptstraße und marschirten durch ein hügeliches, wohlbebautes Land über Paracuellos bis Campillo de Altobuey. – Wir waren nun im Herzen der Mancha, und unsere ersten Gedanken auf den ingenioso Hidalgo gerichtet, der übrigens, einem Lieblingshelden des Volkes gleich, bis auf den heutigen Tag in Aller Munde lebt. Scherz oder gar Spott über ihn darf man sich in der Mancha nicht erlauben, das würde sehr übel genommen. Als ich einmal eine Frau in meinem Quartiere mit Don Quijote aufziehen wollte, wies sie mich sehr derb und ernst zurecht. – Treffliche Quartiere, gutmüthige und fröhliche Einwohner, und Ueberfluß an Jedem, vorzüglich aber die Gewißheit einer Annäherung an Madrid, dieß Alles versetzte uns in die beste Stimmung. In Campillo fanden wir Zeitungen, eine uns seltene Erscheinung. Man kann denken, mit welchem Heißhunger wir darüber herfielen. Sie enthielten zwei uns sehr wichtige Nachrichten: Zaratiegui’s Vorrücken bis zur Sierra de Guadarama, worüber Madrid sehr

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 215. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_215.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)