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und Lebensmittel aller Art, Körbe der herrlichsten Früchte wurden an die Truppen vertheilt. Bei jedem Halt drängten sich Mädchen und Frauen durch die Reihen, die Soldaten zu speisen. An die Möglichkeit eines Rückzuges oder gar einer Niederlage dachte Niemand. Jeder zählte die Tage und Stunden bis zum Einzuge in Madrid; nur mit Mühe konnte man die ganze Bevölkerung, Weiber, Kinder und Greise, zurückhalten, sich diesem Triumphmarsche nicht gleich anzuschließen. Alles schien die glücklichste Wendung zu verheißen; die Madrider Zeitungen enthielten die Nachricht der Einnahmen der Festungen Lerin und Peñacerrada in Navarra, durch den königlichen Generalcapitain Uranga. Zaratiegui und Elio hatten ihr Hauptquartier im Escurial aufgeschlagen; ihre Vorposten standen am Ufer des Guadarama; Don Vicente Rugieros, genannt Palillos, unser kühne Bandenführer in der Mancha, war mit 800 Reitern in Ciudad Real eingerückt, und besetzte die Heerstraße nach Andalusien, alle Verbindung mit Madrid abzuschneiden; Espartéro war weit hinter uns, auf dem Wege von Cuenca; sonst vom Feinde nichts zu hören. Wer damals an eine Verlängerung des Krieges,

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 219. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_219.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)