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ihren lauten Enthusiasmus schwer büßen ließ. Nur durch wenige geöffnete Fenster und halb zugezogene Gardinen war hie und da ein erschrockenes Frauengesicht in Nachthaube zu sehen. In den wenigen Häusern, die wir öffnen ließen, empfing man uns mehr verlegen als feindlich, auch ward schnell alles verabreicht, was wir begehrten. Cabrera ließ die über seinem Haupte am Rathhause in Stein gehauene Inschrift: „Viva Ysabel II! Plaza de la constitucion.“ zerstücken und herabwerfen. Unsre Freude war jedoch nur von kurzer Dauer, denn um sieben Uhr Morgens ward die Annäherung des Feindes signalisirt und gleich darauf kam ein königlicher Befehl Guadalajara zu räumen, was auch um neun Uhr geschah. An Besitznahme des Castells, worin die Garnison der Stadt sich zurückgezogen, konnte natürlich nicht gedacht werden. – Kaum waren die letzten Truppen Cabrera’s zur Stadt hinaus, als Espartéro’s Reiter zum Thore von Alcalá einsprengten. Von den Höhen sahen wir die Heerstraße mit Feinden bedeckt. Nach Aussage unsrer Spione war es nicht das ganze Corps Espartéro’s, sondern nur eine Colonne von 5 bis 6000 Mann, welche unter Anführung eines Unterbefehlshabers

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 241. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_241.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)