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retten, da der Feind bereits in seinem Hause war. Er trieb sich mit einem Haufen Marodeurs und spät geweckter Schläfer fünf Tage in den Bergen herum, bis es ihm durch Hülfe eines guten Spions gelang, die königliche Colonne am Duero wieder zu erreichen. Die allgemeine Erschlaffung war grenzenlos. Wenn durch irgend ein Hinderniß der Marsch nur auf Minuten stockte, schliefen Soldaten stehend oder fielen auf ihrem Platze zu Boden, durch Ermattung überwältigt. Dabei war die Hitze gräßlich, und es schien, als wären mit Willen die ärmsten und gebirgigsten Striche von Neu-Castilien gewählt worden, dem Feinde die Verfolgung zu verleiden. Wir zogen über Fuente la Encina, Peñalver, Yrueste, Valhermoso de Tajuña und Archilla bis Brihuega, wo wir um fünf Uhr Nachmittags, nach vielem Verluste, todmüde ankamen. Der Feind war bis Tendilla nachgefolgt, und bivouaquirte in Horche. Brihuega ist eine ziemlich große, wohlhabende Fabrikstadt, auf einem Bergkegel, an der Tajuña gebaut. Zwei große Tage in der spanischen Geschichte erinnern an diesen Ort. 1713 ward Carl von Oesterreich, nachmals Kaiser Carl VI., durch Philipp’s V. Generale hier geschlagen, und

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 248. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_248.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)