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Theil der Alcarria, setzten bei Torrecuadradilla über die Tajuña, hielten Mittags in Torrecuadrada und machten dann einen Seitenmarsch bis Renales einem kleinen zerstörten Dorfe, um das wir an einer Berglehne bivouaquirten. Ein anhaltender Platzregen nöthigte uns die schlechten Hütten aufzusuchen, wo wenigstens Feuer gemacht werden konnte. In einer der Elendsten hatte ich Unterkunft gefunden und versuchte eben etwas zu schlafen, als ein großes Gepolter über meinem Kopfe mich weckte und ich zu meiner nicht geringen Verwunderung über mir die vier Beine eines auf einem Balken reitenden Maulthiers gewahrte, das von seinem Treiber, von der Bergseite aus, in den Speicher meines Hauses geführt, durchgebrochen war. Nach kurzem Balanciren fiel das Thier neben mir zu Boden, und ich prügelte es zum Hause hinaus. Die weniger scherzhafte Seite war eine kaum zu unterdrückende Sedition in den meisten Bataillons, die sich gänzlich zu debandiren drohten, wenn nicht dieses Elend bald ein Ende nähme. Der Feind, der die letzte Nacht ober Brihuega zugebracht, besetzte diese Stadt am nächsten Morgen, verfolgte uns beständig über Cifuentes und bivouaquirte endlich


Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 250. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_250.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)