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kleinen Bache bald ertrunken wäre. Die deutschen Offiziere, die um mein Feuer mit mir lagen, konnten sich des Lachens nicht erwehren, als sie den Burschen, triefend und vor Kälte schlotternd, ankommen sahen. Er war ein ächter Spanier. Unteroffizier, und Sohn eines Guerilla-Capitains, verband er mit der größten Anhänglichkeit und Unterwürfigkeit gegen mich, die stolzeste Unbeugsamkeit gegen alle Anderen, und erinnert mich, während ich diese Zeilen schreibe, an den Palikaren, dessen Fürst Pückler im letzten Theile seiner griechischen Leiden erwähnt, mit dem er wohl einige Aehnlichkeit gehabt haben mag.

Am nächsten Morgen marschirten wir 21/2 Leguas über Samolinos bis Campisábalos, wo fünf Stunden angehalten ward, während der Feind, erst am selben Morgen in Atienza eingerückt, uns in so geringer Entfernung folgte, daß öfters die tête seiner Colonne gesehen wurde. Doch incommodirte er den Marsch der königlichen Colonne nicht im Geringsten, und rückte in Compisábalos erst ein, nachdem wir diesen Ort in aller Ruhe verlassen hatten. Wir überschritten die Grenze von Alt-Castilien und kamen, nach drei Leguas Marsch, über Cañicera nach Caracena, einem kleinen, in einer

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 254. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_254.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)