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meist Reiter, und brachte den Franzosen, fast immer an Punkten wo sie ihn am wenigsten erwarteten, empfindliche Schläge bei. In den Jahren 1811, 1812 und 1813 war er der furchtbarste Bandenführer der Halbinsel. Der Sieg von Quintanapalla ist bekannt; der große Convoi des Marschalls Soult, Millionen an Werth, fiel an diesem Tage in seine Hände. Er vertheilte Alles unter seine Anhänger, und hatte nur die Neugierde, jeden Karren, jedes Packet selbst öffnen zu wollen, und die vielen, ihm meist unbekannten Gegenstände, von deren Gebrauch er nicht die geringste Ahnung hatte, zu untersuchen, worauf er sie gewöhnlich verächtlich von sich warf. Ein Pack langer schwarzseidner Strümpfe kam ihm unter andern in die Hände; er zog einen über den andern an, fand sie sanft und bequem, und behielt sie. Alles Uebrige, namentlich bedeutende Geldsummen, gab er weg, ohne sich das Geringste zuzueignen. Durch die Regentschaft von Cadix zum Maréchal de camp ernannt, erhielt er bei Rückkehr Ferdinand’s VII., da er nicht fortdienen wollte, zur Belohnung seiner großen Verdienste, zwei reiche Canonicate in Zaragoza und Valencia. Doch resignirte er bald freiwillig darauf, weil ihm die Sitten


Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 273. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_273.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)