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Damen, die an der Spitze standen, die Königin Christine und ihre Schwester Carlota einerseits, und die Infantin Francisca (Gemahlin des Königs Carl) mit ihrer Schwester, der Prinzessin von Beyra, auf der Andern. Als einst im königlichen Lustschlosse zu Aranjuez beide Parteien bei einem Stiergefechte gegenwärtig waren, ward ein Stierkalb (novillo) eingeführt, und Freire vom König aufgefodert, sich mit ihm zu messen. Er stieg in den Kampfplatz hinab, und sprach den König an: „Sire, daß alle Feinde Eurer Majestät, des Altars und des Thrones, enden mögen wie dieses Vieh!“ (este vicho) worauf er es bei den Hörnern packte, niederwarf, und mit einem Stoß in den Nacken tödtete. – Uebrigens war Freire ein gutmüthiger und gefälliger Mann. – Ein Einziger von dieser Partei hielt sich noch in der Umgebung des Königs, jedoch passiv und neutral. Es gab so viel Geschlagene in diesem Gewirr von Hofcabalen, daß Niemand errathen konnte, wer die Schläger seien, bis endlich aus aller dieser Unordnung zwei Personen hervorgingen, und alsbald als die Chefs der nun siegreichen Partei bezeichnet wurden: Arias-Teijeiro und der Pfarrer Echeverria.

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 318. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_318.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)