Seite:DE LICHNOWSKY E 1 327.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

seines bleibenden Ruhmes baue. Terceira war übergegangen, Oporto längst vom Feinde besetzt, da schrieb er seinem Könige: „Ich halte die mir anvertraute Insel, bis wilde Pferde und Steinböcke ihre einzigen Bewohner sein werden.“ Die Antwort Dom Miguel’s war die Ernennung zum Grafen von Madeira. Das Inselreich des Königs ward die Grafschaft des Vasallen, und der Herr wie der Diener wußten, daß jeder gute Ritter sich unter den Trümmern der Burg begraben läßt, deren Namen er führt. Durch 64 Tage kreuzten die vereinigten englisch-pedristischen Geschwader vor der Insel Madeira. Funchal ward bombardirt, Puerto Santo occupirt; der Graf von Madeira stand fest. Da kam die Nachricht von der Convention zu Evora-Monte. Dom Miguel hatte Land und Krone aufgegeben. Einem Emissair des Grafen von Madeira war es wenige Tage zuvor gelungen, sich auf einem kleinen Nachen zwischen den blockirenden Kriegsschiffen durchzuschleichen; er brachte einen Brief an den König mit der Bitte des Grafen, wenn Alles zusammenbräche, nach Madeira zu kommen; der Felsenboden der Insel würde so wenig wanken, als die Treue des kleinen Häufleins, das ihn dort erwarte.


Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 327. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_327.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)