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zu Füßen. Das Wetter war so warm und herrlich, daß während der Feiertage, nach der Kirche, die jungen Einwohner sich auf dem Platze vor meinem Hause versammelten, und beim Klange fröhlicher Musik bis spät in die Nacht Fandango und andere Volkstänze in munteren Reigen aufführten, während auf der See kleine Kähne wiegten, die bei eintretender Dämmerung unter einfachem, choralmäßigem Gesange der Fischer und Begleitung taktmäßiger Ruderschläge in den Hafen zurückkehrten. Die Ruhe und Zufriedenheit dieser, vom Kriegsgetümmel mehr entfernten, wohlhabenden Küstenorte wirkte auch wohlthätig auf uns, doch bald mußten wir uns davon lossagen. Mit der warmen Luft und den grünen Abhängen unserer reizenden Küste verließ uns auch unsere fröhliche Laune. Ich sagte ein wehmüthiges Lebewohl dem freundlichen Lequeitio, Ondarroa und dem malerischen Motrico, wo in einem prachtvollen Pallaste, hart am Ufer des Meeres, ich von der Wirthin und ihren lieblichen Töchtern herzlich aufgenommen worden war. Am 1. Januar waren wir zurück in Llodio, das kalt, unfreundlich und halb zerstört, uns eben nicht erheiterte. Das Gefolge des Königs und die


Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 344. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_344.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)