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der auf allen Seiten vorragt. Davor fließt der Gießbach, der nur die Breite der Straße frei läßt; auf der andern Seite erheben sich hohe Felsen. Ein kleines ewiges Flämmchen brannte spärlich im Innern, und erleuchtete nur wenig das einsame Gotteshäuschen, das noch heute die Capelle Zumalacarregui’s heißt. Es war kalt und unfreundlich geworden, und unter beständigem feinem Regen ritt ich über die Brücke von Añoz, durch das Thal von Ollo, in das Thal von Goñi, wo ich in Azanza übernachtete. Am nächsten Tage ging es über Salinas de Oro, durch ein ödes bergiges Land; in Schluchten, auf kleine Entfernung, lagen zwei traurige kleine Dörfer, Gembe und Azcona, die Depôts der gefangenen Offiziere und Soldaten. Abends kam ich nach Estella und hörte zu meiner nicht geringen, schmerzlichen Verwunderung, daß Graf Negri – dessen Ankunft am Hoflager ich am Anfang dieses Capitels erwähnt – vor zwei Tagen, an der Spitze von neun Bataillons und 200 Pferden, über den Ebro gesetzt habe.[1] Was konnte von diesem



  1. Es dürfte vielleicht nicht uninteressant sein, über diese unglückliche, wenig bekannte Expedition einige Details zu lesen.
Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 366. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_366.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)