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Eile gebracht. Unvermuthet traf er in Oñate ein, wo der König sich eben aufhielt. Seine Ankunft war ein Blitzschlag für Arias-Teijeiro und Consorten. Eine radicale Veränderung ward von Allen als unfehlbar angesehen. Da man nun vollends erfuhr, daß der König den Erzbischof sogleich vorgelassen und umarmt habe, daß hierauf eine mehrstündige Audienz ohne Zeugen erfolgt sei, stieg die Spannung auf das Höchste. Umarmung und Audienz haben damals einen großen Anklang, langen Nachhall dieß- und jenseits der Pyreneen bei allen Royalisten gehabt. Doch ist, wie es so oft geschehen, nichts erfolgt. Vielleicht trat der Erzbischof zu hastig auf, entwickelte zu viel Plane, zu große Veränderungen; gewiß ist, daß er den ersten günstigen Moment nicht zu benützen verstand. Die herbste Täuschung erfolgte, als nach mehreren Wochen noch immer Arias-Teijeiro am Ruder war und der Erzbischof ohne offizieller Stellung, mit geschmälertem Ansehen, dem Hoflager gleich so vielen Anderen nachzog. Dieses momentanen Sieges über den Erzbischof ungeachtet, hat mir Arias-Teijeiro meine Mitwirkung an der Freilassung seines politischen Feindes nie vergeben, später indirect

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_010.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)