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den Douanen gleichsam zum Trotz, an deren Hütten singend und pfeifend vorbeigeht. Zuweilen verwundet, wissen sie doch in größter Schnelligkeit zu entfliehen oder in Felsenrisse sich zu verbergen, und nie verrathet ein Klageton ihren Schlupfwinkel. Es ist beinahe beispiellos, daß einer dieser Hunde erwischt worden wäre, und wie oft haben sie wichtige Correspondenzen, werthvolle Dinge getragen. Werden sie hingegen als Spürhunde vorausgeschickt, dann ändert sich ihre Rolle. Der in den Gebüschen lauernde Douanier wird von ihnen aufgespürt und durch einen eigenen Laut dem Herrn signalisirt; begegnen sie einer starken Patrouille, so fallen sie in einen winselnden Klageton; glauben sie jedoch ihren Herrn entdeckt, ist die Gefahr flagrant, dann nimmt ihr Bellen einen wüthenden Charakter an. Ich habe viel und lange unter diesem in Europa einzigen Schmuggler-Volke gelebt, viele Züge mit ihnen mitgemacht und Gelegenheit gehabt, ihr wildes Handwerk in allen seinen Phasen genau kennen zu lernen, spreche daher aus eigener, guter Erfahrung. Ich habe viele dieser Hunde gesehen, und kann versichern, daß ich bis jetzt keinen Begriff einer so vollkommenen Abrichtung gehabt; die tanzenden Affen,

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_040.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)