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er damals nicht zu überschreiten wagte. Diese Gedanken trösteten mich vollkommen, nicht an der Eröffnung einer Campagne Theil zu nehmen, von der ich wenig Blut, noch weniger Lorbeeren erwartete, auch wenn ich von der allgemeinen Stimmung für Maroto hingerissen, auf Moreno’s Urtheil über ihn und auf so manche hier einschlagende, halblaute, isolirte Andeutungen gar kein Gewicht gelegt hätte.

Vor meinem Abgange wollte ich doch noch den Bischof von Leon sehen, der, nach Entfernung des königlichen Hoflagers, in Elorrio zurückgeblieben war. Der gutmüthige Prälat schien mir sehr eingeschüchtert, moralisch herabgekommen, gealtert, und wußte sich keinen Rath zwischen seinem nun mächtig und selbstständig gewordenen Protégé Arias-Teijeiro und Maroto, seinem alten Feinde aus Portugal. Er versicherte mich, es ginge Alles schlecht und es würde seines Bleibens in Spanien nicht lange mehr sein, wenn sich nicht Vieles änderte. Dabei sprach er sehr leise, damit sein Secretair Pecondon, vor dem er sich immer mehr fürchtete, ihn nicht höre. Nebenbei frug er mich, ob man im Auslande die große Wichtigkeit seiner Stellung wohl zu erkennen und richtig zu

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_063.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)