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zu lesen (den dritten in weniger als einem Monat), und ergötzte sich sehr über diese habladurias (Großsprechereien), mit denen der Feind nicht geschlagen würde, meinte er. Ich fand damals den alten Mann ungerecht, denn mich entzückte die kriegerisch ernste, decidirte Sprache dieser Proclamationen. Ich sollte Moreno nicht mehr sehen; ein Jahr darauf ward er ermordet; doch über diese schauderhafte Geschichte, die noch jetzt in ein geheimnißvolles Halbdunkel gehüllt ist, später, um dem Gange der Ereignisse nicht vorzugreifen. – Auch Merino sah ich wieder, meinen alten Freund aus den Pinaren, so vielen andern gleich auf unthätiges Herumziehen im Lande beschränkt. Er frug mich, ob ich den Fürsten Metternich gesprochen, ob er den Carlisten gewogen sei und ihnen helfen wolle. Auf meine Antwort rief er aus: „El Metternico es grande hombre, aborrece la canalla.“

Als ich nach Urdax, eine kleine halbe Stunde von der französischen Grenze, kam, dachte ich daran, ob es nicht möglich wäre, sich mit den französischen Autoritäten zu verständigen, die Langeweile und Ermüdung des Uebergangs zu ersparen. Zu diesem Ende begab ich mich an die Grenzbrücke Dancharria, zwischen

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_069.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)