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Ich hatte beim Eingange Graf von Peyronnet’s Wappendevise bemerkt; nun nahm ich Anlaß, ihn darum zu befragen. Die Geschichte dieses schönen Mottos scheint mir zu charakteristisch, um nicht hier Platz zu finden: Peyronnet war erst kurze Zeit Großsiegelbewahrer, und, obwohl er selten sprach, doch seine hinreißende Beredsamkeit von beiden Kammern längst gekannt und gewürdigt, als während Abwesenheit des Kriegsministers, Marschall Victor, der sich bei der Armee in Spanien befand, das Budget dieses Letztern zur Sprache kam, und von einigen Leitern der Opposition lebhaft angegriffen wurde. Wie talentvoll und bedeutend die Opposition zur Zeit des Ministeriums Villèle war, ist bekannt. Peyronnet’s Collegen, mit den Details dieser Branche wenig bewandert, befanden sich in nicht geringer Verlegenheit. Da ließ sich Peyronnet die nöthigen Papiere reichen, durchflog sie und ergriff das Wort für den Herzog von Belluno. In einer meisterhaften Rede trug er den glänzendsten Sieg davon, und verließ die Tribune unter rauschendem Beifall von allen Seiten. – Am nächsten Sonntage war Lever beim Könige. Ludwig XVIII. saß in seinem Rollstuhl, die bedeutendsten

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_091.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)