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schloß er, „ist der beste Schütze der östlichen Pyreneen; er heißt Picutus,“ ich athmete auf, „nur Schade daß er taubstumm ist.“ Also doch nichts, dachte ich; „neben ihm,“ fuhr er fort, „sitzt sein Bruder, der alte Picutus, der wohnt in einem einsamen Hofe am Canigou; er ist ein verdächtiger Mensch, doch habe ich ihn einladen müssen, da er es sonst als Geringschätzung ausgelegt und sich gelegentlich an mir gerächt hätte.“ Nun war ich beruhigt, und ließ den Mann fortschwätzen, so viel er wollte. Nach einer Weile setzten auch wir uns zu Tische, und als bald darauf alle Isard-Jäger herantraten, mir für das Souper die Hand zu schütteln und mit mir anzustoßen, faßte ich meinen Mann scharf ins Auge. Niemand hätte den berüchtigten Schleichhändler in dieser einfach derben, eher einfältigen Figur gesucht. Picutus, dem Namen nach mir schon im Hoflager bekannt, war mir noch besonders von den französischen Legitimisten in Toulouse empfohlen worden. Er war der Einzige, der es unternahm größere Transporte von Waffen und Munitionen nach Catalonien zu schaffen. Warum Ferer ihn nicht nach Perpignan zu unserem Uebergange berufen, habe ich nie ergründen können. Gewiß

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_113.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)