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demungeachtet Rector und Trilla sogleich an, halblaut und vorsichtig flüsternd sich endlos zu becomplimentiren und nach aller altspanischen Höflichkeitsformel gegenseitig ihre Dienste anzubieten, so daß mir die Zeit doch zu lange wurde und ich vorschlug, den zweiten Theil des Ceremoniels lieber am Küchenfeuer im Hause vorzunehmen. Dies fand Anwerth und gleich darauf hörten wir ein Hausthor öffnen; ich wollte absteigen und eintreten, doch machte mich Trilla auf einen sechs Fuß breiten, um das Haus gezogenen Graben aufmerksam. Nach einigen Augenblicken wurden von innen zwei Balken mit Brettern, einer kleinen, sehr adamitischen Zugbrücke ähnlich, über den Graben geschoben, und wir zogen sämmtlich, mit Maulthieren und Gepäcke, ins Innere der Rectoria. Unverweilt wurde die Brücke wieder eingezogen, das große Hausthor geschlossen, dicke Balken quer vorgeschoben und


als Aufruf gebraucht; der beleidigte, geschmeichelte, verwunderte oder erschrockene Spanier antwortet vor Allem mit „hombre.“ Doch ist dieß nur ein mehr familiairer Ausruf und mir z. B. wohl erinnerlich wie Alles in Barbastro (im Juni 1837) sich über den Brigadier Porredon (el Ros de Eroles) moquirte, dem vor dem Könige ein „hombre“ entwischt war.

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_143.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)