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endlich auch noch eine eisene Thür verriegelt, worauf Alles so sicher und ruhig, nur mehr auf Nachtessen und Schlafstellen dachte, als wären die Wälle von Gibraltar zwischen uns und den Christinos.

Den nächsten Tag goß es so stark, daß wir beschlossen in der Rectoria de Fustiña zu verbleiben. Ich benützte diese Zeit mein Journal nachzutragen, und war eben, gegen Abend damit beschäftigt, Herrn von Meding die letzte Episode, unsern Uebergang über die östlichen Pyreneen, zu dictiren, als lebhaftes Geschrei uns störte; zugleich stürzte der Rector ins Zimmer und schloß eilig die ohnedies durch dicke Eisenstäbe vergitterten Fenster mittelst eisener Läden. „Los Negros“ war das Einzige was er hervorzubringen im Stande war. Wirklich gewahrten wir durch die einzige, hoch an der Wand des Vorsaals offen gelassene Lukarne einen Haufen Peseteros,[1]


  1. Peseteros, die, aus Spaniern bestehenden, freigeworbenen Corps (Corps francs), wegen der Löhnung einer Peseta (vier Realen) die sie täglich erhielten oder erhalten sollten, so genannt. Die Peseteros bestanden aus den zügellosesten, undisciplinirtesten Banden, und waren bei Carlisten und Christinos gleich verrufen. Kein einziger anständiger Offizier diente in diesem Corps.
Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_144.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)