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Landes gleich thronend in ewiger Majestät; ernst und feierlich, hoch über alle Sierren ragend, schauten seine Zacken zu uns herüber. N. S. del Monserrat, dieser weltberühmte Wallfahrtsort, von allen spanischen Königen heimsucht und beschenkt, ist die Schutzpatronin des Landes. Auch wandten sich alle Häupter gläubig nach diesem einzigen Berge; die mich begleitenden Catalonier fielen auf die Knie, beteten laut und begehrten von U. L. F. vom Monserrat Schutz und Heil für „ihr Land Catalonien“ (Vuestra tierra de Cataluña).

Nach kurzer Rast, diesem prachtvollen Rundgemälde, mehr noch als unserer Ermüdung gegönnt, warfen wir noch einen Blick nach der Kette der Pyreneen, die hinter uns den Horizent begrenzte, gleichsam Abschied von ihr zu nehmen. Dann stiegen wir hinab in das kleine Thal des Merdansol, der sich nach kurzem Laufe in den Llobregat ergießt. San Lorenzo de Corubi, ein freundliches Gebirgsdorf, dessen wohlhabendes Aussehen an die baskischen Küsten mahnte, ward links gelassen, und nach mehrstündigem Marsche schlugen wir unser Nachtquartier in einem eleganten Landhause auf, Villa Tubau genannt, oberhalb

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_156.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)