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sprach er wirklich ganz verständlich englisch, deutsch und italienisch, nebst dem französischen und spanischen auch portugiesisch, und mit merkwürdiger Geläufigkeit, aber vielen monacalen Barbarismen latein, was ihn, besonders dem Clerus gegenüber, sehr ergötzte. Nach einer Weile fixirte er mich eine geraume Zeit mit dem ihm eigenen, schelmischen Blicke, der (seine Manen mögen es mir verzeihen) seinem Auge etwas satanisches gab. Dann sagte er mir im natürlichsten Tone der Welt: „Ich habe kein Quartier für Sie im Dorfe, alles ist voll und schlecht; aber außerhalb meiner Vorposten ist ein Landhaus, das Ihnen conveniren wird.“ Die Zumuthung war allerdings wenig beruhigend, wenn man wußte, daß auf 1½ Leguas von Caserras der Feind den Thurm von Valsaren besetzt hielt; doch blieb natürlich eine dankende Verbeugung meine einzige Antwort. Eine Partie Tresillo (eine Art Whist), den Point um wenige Pfennige, beendete den Abend; zwei Geistliche, der General-Feldvicar der catalonischen Armee Don José Sort und der Domherr Torrebadella, Vocal der Junta, waren die übrigen Mitspieler. Spät Nachts ritt ich nach meiner neuen Wohnung, einem geräumigen Landhause,

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 172. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_172.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)