Seite:DE LICHNOWSKY E 2 176.jpg

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Wirbeln der Tambours kündete den Moment an, wo die Truppen vor ihrem General defiliren würden. Wenn ich an Porredons Division am Ufer des Cinca dachte, schien es mir kaum möglich, theilweise dieselbe Truppe in geordnetem Parademarsch hier vorbeiziehen zu sehen, die vor kaum mehr als einem Jahre, Zigeunerhorden gleich, in buntester Unordnung durch einander lief. Nun waren sie den baskischen Bataillons ganz gleich gekleidet, meist durch junge Offiziere angeführt, und stellten in Gang und Haltung die disciplinirten Reihen einer regelmäßigen Armee vor.

Mit prüfendem Blicke stand de España zehn Schritte vor uns, hart an den defilirenden Bataillons und schlug mit seinem Stocke den Takt zum Eilmarsch, den er sehr liebte. Vor jedem Offizier, vor jedem Ferdinandsbande am Rocke eines Soldaten lüftete er leicht seinen Federhut, lobte und tadelte laut, und richtete an jede Compagnie Fragen ihre Zahlung oder Rationirung betreffend. Gleich darauf ließ er auf dem Felde abkochen, kostete aus mehreren Töpfen und warf gewöhnlich eine Goldmünze in den siedenden Kessel. Endlich wünschte er sämmtlichen Truppen guten Appetit, rief die Stabsoffiziere zu sich, gab Befehle für

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_176.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)