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Endlich gelang es den rastlosen Bemühungen Ortafa’s, einige einzelne Guérillas zu vereinen und mit denselben in den Hochgebirgen zu streifen. Dieser undisciplinirten Bande ward, von dem Feinde und den öffentlichen Blättern, der vielversprechende Name einer catalonischen Operations-Division gegeben. Bald concentrirte der Feind bedeutende Kräfte in den Gebirgsstrichen, wo Maroto mit seinen Leuten sich umhertrieb. Statt mit denselben einen Durchgang zu forciren, den Krieg in wohlhabende Gegenden zu verlegen, zu generalisiren, verlor Maroto den Muth, und war nur mehr auf seine persönliche Rettung bedacht. Zu diesem Zwecke, die ernstliche Verfolgung, die ihn bedrohte, abzuleiten, vertheilte er seine Truppe. In Alpens, in einer Schlucht der Pyrenäen, vom Feinde ereilt, schickte er Ortafa, mit 450 Mann, zehnfach stärkeren Kräften entgegen. Ortafa blieb, seine Mannschaft wurde zersprengt, und Maroto, stets härter bedrängt, opferte endlich, bei Gumbren, das letzte Häuflein, das ihm treu geblieben, seine eigene Flucht zu decken. Er überschritt die Grenze, nur von wenigen Offizieren gefolgt, und kehrte nach Frankreich zurück. Royo, sein Chef des Generalstabs, übernahm das Commando.

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 215. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_215.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)