Seite:DE LICHNOWSKY E 2 285.jpg

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Zustande unten an. Sein Reiter, der ihm jammernd nachlief, nahm ihm Sattel und Zaum ab, riß die Eisen von den Hufen und lud im nächsten Dorfe Alles auf eine kleine, in einem Bauerhause vorgefundene Eselin.

Endlich kamen wir auf den Gipfel, der ein ziemlich ausgedehntes Plateau bildet. Hier wurde Menschen und Thieren eine Stunde Rast gegönnt. Ich pflegte ein kleines Journal bei mir zu führen, das mich nie verließ, und worin ich die momentanen Eindrücke an Ort und Stelle verzeichnete. Als öfter meine Equipage verloren ging oder vom Feinde genommen wurde, blieb mir mein kleines Journal, ohne welches es mir später unmöglich geworden wäre, meine Erinnerungen zu ordnen und zu Papier zu bringen. Auf dem obenerwähnten Plateau schrieb ich folgende Worte nieder, die ich in meinem Journal, in halbverwischten Bleistiftstrichen, später mit Dinte überzogen, wiederfinde: „nach 1½ stündigem fortwährendem perpendiculären Steigen auf die erste Gebirgsscheide der Pyreneen gelangt. Auf dem höchsten Gipfel eines schwarzen Granitkegels, über einer Schlucht von 2000 Fuß senkrechter Tiefe, wo die Pferde wie Ameisen aussehen, und wohin der Schall menschlicher Stimme nicht mehr

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 285. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_285.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)