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hielt ich ihn ab, meinen Vorschlag vor einen Kriegsrath der Bataillons-Chefs zu bringen und ihm hiedurch eine nachtheilige Oeffentlichkeit zu geben. Trotz aller Ueberredung konnte ich ihn nicht bestimmen, seine Leute ohne Bresche attaquiren zu lassen. Um mich mit ihm nicht zu entzweien, mußte ich nachgeben, und wir beschlossen, trotz der allgemeinen Ermüdung, auf eine, das Fort dominirende, nahe Anhöhe, el Aro dels Capellans genannt, dieselbe Nacht unsere Batterie zu etabliren, mit Tagesanbruch Bresche zu schießen und mit einigen Elite-Compagnien in das Fort einzudringen.

Doch wurde gegen Abend, als eben die in Viella garnisonirenden Sappeurs mit den Faschinen und Körben abmarschiren wollten, durch betrunkene Soldaten Feuer an ein Haus gelegt, und bald stand eine ganze Straße in Flammen. Die Unordnung, die hieraus anfänglich erfolgte, die zum Löschen nöthige Zeit nahmen die meisten Nachtstunden hin, und als noch vor Tagesanbruch ich dennoch die Sappeurs auf die Höhe führen wollte, fiel so dichter Schnee, durch Wirbelwind aufgepeitscht, daß alle Operationen unterbleiben mußten. Zur Deckung meiner Verantwortlichkeit schickte ich einen Offizier an den General-Capitain,

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 300. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_300.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)