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Andorra eintraf. Der General ließ ein paar pallastartige Häuser, die leer standen, zu Kasernen einrichten und beschloß, sein Winterquartier in Oliana zu nehmen.

Durch die letzten Märsche hatte sich meine Wunde so verschlimmert, daß sie eine ernste, sorgfältige Heilung erforderte; den catalonischen Chirurgen sich anvertrauen, hieß aber dem Henker heimfallen; sie hatten sich vorgenommen, mir das Bein abzuschneiden, was ich natürlich nicht zugeben wollte, und von französischen Wundärzten, bei geregelter Pflege, meine sämmtlichen Glieder zu erhalten hoffte. Ich bat daher den General, mich zu entlassen, da meine Dienste, den Winter über, doch nur unerheblich sein konnten. Tief ergriffen nahm ich Abschied vom Grafen de España, den ich wie einen Vater liebte und verehrte, und der mich stets wie seinen eigenen Sohn behandelt hatte. Nie wird dieser Moment aus meiner Erinnerung schwinden; der General schien wahrhaft erschüttert, drückte sich herb über seine Umgebung aus, die, meinte er, mit Ausnahme von Davila und Ybañez, aus Crapule bestehe. Er schien sein unglückliches Ende zu ahnen; denn als ich ihm kurz darauf schrieb, wenn Alles zusammenschlüge, würde mein Dach das Seine

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 323. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_323.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)