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Eine Blendlaterne wurde mir in’s Gesicht gehalten, und nach dem wenig erfreulichen Ausspruche: „c’est bien lui!“ angedeutet, unweigerlich zu folgen. Ich übergab meine Terzerolen und mußte mir gefallen lassen, genau durchsucht zu werden. Man nahm mir einige unbedeutende Papiere ab, die ich in meinem baskischen Gurte trug; meine Depechen aber, in der Sohle einer meiner Sandalen eingenäht, konnten sie nicht finden. Nach St. Jean de Luz geführt, nahm der Polizei-Commissär sogleich procès verbal auf, und vier Gendarmen bewachten mich die Nacht über. Eine Estaffette ward sogleich an den Sous-Präfecten geschickt, und am nächsten Morgen kam der Befehl, mich unter Bedeckung nach Bayonne zu führen. Es war am 26. Mai, und eben Sonntag; da die Straße von St. Jean de Luz nach Bayonne auch nach dem besuchten Seebade Biaritz führt, mußte ich befürchten, der ganzen schönen Welt von Bayonne, die Sonntags sich dort zu belustigen pflegt, in diesem fatalen Aufzuge zu begegnen. Ich entwickelte diese Gründe dem Brigadier der Gendarmerie, dem die Verantwortlichkeit meines Transportes oblag, worauf er so anständig war, dieses sogleich nach Bayonne zu schreiben

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 378. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_378.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)