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geritten; die gefährlichsten Pässe wurden militärisch durch Schildwachen besetzt, nach den Douaniersposten geschickt deren Bewegungen zu beobachten, und die Hunde losgekoppelt, die Umgegend des Hauses zu durchspüren. Die Nacht über aßen, tranken und jubelten Alle, und gegen 3 Uhr Morgens dachte man gewöhnlich an den Abmarsch, wog die Ballen, packte sie zu gleichförmigen Lasten und vertheilte sie unter die Läufer und Reiter. Salpeter war der gewöhnlichste Artikel; die Fußgänger trugen bis zu dem Gewichte von 2 Centnern, die Maulthiere 6 bis 8. Wenn es große Transporte von 100 und mehr Maulthieren galt, wurde gewöhnlich ein kleiner Unbedeutender exponirt und preisgegeben; über diesen fiel dann die Douane her und versäumte den Wichtigern, der über Schluchten und Abgründe meist sicher auf spanischem Boden anlangte. Einzelne Douaniers wagen es nie die Schmuggler anzuhalten, die ihre Waffen, das lange Messer und den schwer beschlagenen Stock, mit furchtbarer Geschicklichkeit zu führen wissen; auch hing auf jedem Maulthiere ein Carabiner.

Diese Züge hatten wirklich etwas großartiges; ich habe mehrere derselben theilweise mitgemacht, da die

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 385. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_385.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)