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Hoffnung nicht aufgegeben hatte. Er wußte nicht was ihm bevorstehe, doch als Einige von uns ihm die gegründete Besorgniß ausdrückten, die französische Regierung möchte ihn gefangen zurückhalten, wollte er diesem Gedanken nicht Raum geben und meinte, es wäre ein undenkbarer Wortbruch gegen das feierliche Versprechen, das im Namen des Königs der Franzosen und im Auftrage seines Ministeriums durch die Bayonner Behörden gegeben worden; überdieß wäre es auch eine flagrante Verletzung des Völkerrechtes, welche die drei nordischen Großmächte wohl nicht dulden würden. Der Infant Don Sebastian war sehr aufgeregt, und sagte mir einmal über das Andere: „Wenn man mich noch zuletzt hätte handeln lassen, in Kurzem hätten wir einen zweiten Tag von Oriamendi gehabt.“ Er schien unsern Wächtern vorzüglich Besorgniß einzuflößen, sie beobachteten jede seiner Bewegungen ängstlich und mochten wohl einen coup de tête, etwa eine Rückkehr auf spanischen Boden, allein oder mit einem Häuflein, befürchten.

Dieser Zustand dauerte am folgenden 15. fort. Der Telegraph hatte über die letzten Ereignisse nach Paris berichtet, und die französischen Behörden warteten

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 392. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_392.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)