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zum neuen Oberpräsidenten, Herrn Bötticher, und stellten ihn vor, wie ihnen ihr Herr Prediger gesagt hätte, daß man ihn, den frommen Mann, nicht predigen lassen wolle, und wie sie jetzt gekommen wären, dem Hrn. Oberpräsidenten das zu sagen, und ihn zu bitten, daß er das Heil der Kirche bedenken möge. Das war gewiß eine eigenthümliche Volksbegrüßung, die der neue Chef erfuhr, und er mag sie nicht ohne einige Verlegenheit empfangen und abgewiesen haben. — Zwei Gedichte, jedes in einem besonderen Hefte, sind jüngst in Königsberg an’s Licht getreten, nämlich: „Stimme aus Zion“ und „Ostdeutschlands Glocke und Kanone,“ beide der dort herrschenden liberalen Richtung angehörig. Besonders das Letztere ist in hohem Grade energisch. Die „Lieder der Gegenwart“, die uns gleichfalls von daher so eben zukommen, werden einiges Aufsehen machen.


21.

No. 207. Beiblatt.

26. Juli 1842.
Königsberger Skizzen von Karl Rosenkranz.

Das Buch ist, nachdem schon mannigfach die Erwartungen gespannt waren, nun erschienen. Erfüllt es die Erwartungen? Ich glaube, ja! Man kann diese nach zwei Seiten hin gehegt haben, entweder, was die Hauptsache ist, dass wir ein gelungenes Bild von dem in neuester Zeit uns so liebgewordenen Königsberg erhalten werden, oder dass Rosenkranz auf manche interessante Tagesfrage tiefer eingehen werde. Was zunächst den ersteren Punkt betrifft, so habe ich mich zwar in reichem Maaße befriedigt gefunden, muss jedoch hinzusetzen, dass ich selbst in Königsberg zu kurze Zeit lebte, und über meinen dortigen Aufenthalt schon zu viele Jahre vergangen sind, als dass ich, namentlich im Einzelnen, dem Verfasser mit einer Kritik folgen könnte. So weit ich das aber vermag, musste