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auf Sanssouci beziehen. Da der König das Werk in seinen besondern Schutz nimmt, so wird dem Verfasser Alles zugänglich sein, was er braucht, und die Bequemlichkeit einer ungemessenen Zeit nicht fehlen.


15.

No. 195.

14. Juli 1842.
Die Freien.

* Der Verein der „Freien“, von dessen Dasein die Königsberger Zeitung die erste Kunde brachte, hat in rascher Aufeinanderfolge fast allen Blättern zum Gegenstande der Discussion dienen und zum Theil Angriffe ertragen müssen, so heftiger und fanatischer Art, daß selbst ein Widersacher, wenn er nicht geradezu die Unbesonnenheit zu einer Tugend ausprägen will, sich betroffen fragen muß, ob denn der Verein, solchen Feinden gegenüber, wirklich ohne alles Recht sei. Er verdient unstreitig als ein wichtiges Zeitereigniß angesehen zu werden, welchem Keiner, der geistige Bestrebungen zu würdigen versteht, seine Aufmerksamkeit versagen darf; wie auch zuletzt das Urtheil über ihn ausfallen mag, jedenfalls hat man ihn zuvor ruhig ins Auge zu fassen und das Beste vorauszusetzen, weil man bei jedem Gericht und jeder Kritik von dieser Voraussetzung anfangen muß. Mit wüthendem Sturme brachen die meisten Zeitungen gegen die „Freien“ vor, an der Spitze die Spener’sche mit dem Schreckenrufe: „Die Autonomie des Geistes sei die Frucht knabenhafter Selbstüberhebung und sündlicher Verkennung der Schranke menschlicher Erkenntniß, und die christliche Gemeinde, in deren Schoos eine solche Propaganda des Unglaubens sich erzeugen könnte, würde sich selbst das Urtheil tiefer Entartung sprechen“; sie läutet die Sturmglocke gegen die Ketzer und weist deutlich genug auf die Knüttel der Berliner hin, womit sie die schöne Pöbelscene der Züricher gegen Strauß auch auf unserm Markt aufführen sollen: „Sicher würde

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Max Stirner: Max Stirner's Kleinere Schriften und Entgegnungen. , Berlin 1914, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Stirner_Schriften_132.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)