Seite:DE Stirner Schriften 319.jpg

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Seemacht Gefahr und Noth erzeugt. Hätten die Deutschen jetzt in den nordischen Meeren auch nur eine kleine Kriegsflotte, so würde das winzige Dänemark nicht die Küsten blockiren und den Handel hemmen können, während sie nun fast darauf angewiesen sind, wie jene Indianer an der amerikanischen Küste zu verfahren, die mit einem bloßen Schwerte bewaffnet, in die See springen und den Haifisch in seinem ihm allein eigenen Elemente angreifen, wobei natürlich der Mensch mehr Gefahr läuft zu unterliegen als der Fisch. Und hätte Oesterreich seine Flotte mehr mit Deutschen besetzt, so hätte es jetzt eine, und wäre nicht so im Gedränge. Der Wunsch nach einer deutschen Flotte ist also im gegenwärtigen Augenblick sehr natürlich, und wenn wir, was immerhin möglich ist, auch noch mit Holland und Schweden in Zwist gerathen sollten, so würde sich das Bedürfniß sehr dringend herausstellen. Vielleicht flössen dann die Beiträge, die jetzt nur spärlich eingehen, weit reichlicher. Mehr aber noch, als durch solche freiwilligen und – lästigen Beiträge, scheint eine Kriegsmarine dadurch entstehen zu können, daß kühnen Männern eine Aussicht auf reichen Gewinn eröffnet wird. Ueberlassen wir indessen diesen Gegenstand kundigeren Männern. Wir wollten nur darauf aufmerksam machen, daß den Deutschen bis jetzt beinahe alle Seekunde fehlte, und daß die gegenwärtige Bedrängniß geeignet ist, sie etwas mehr darauf hinzulenken. Dazu kann ihnen ein Werk des Fregatten-Capitains R. Brommy in Athen die besten Dienste leisten. Das Buch „Die Marine vom Fregatten-Capitain R. Brommy. Mit zwölf Abbildungen, einer Flaggenkarte und neun Tabellen. Berlin bei A. Dunker 1848“ behandelt alles, was zum Verständniss des Unternehmens erforderlich ist, in einer so klaren Weise, dass es auch dem wenigst erfahrenen Laien ein lebendiges Bild des Ganzen wie des Einzelnen gewährt. So wie es angelegt und ausgestattet ist, verschafft es namentlich auch dem Leser von Seeromanen,