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Was nun die dreierlei Möglichkeiten einer deutschen Kriegsflotte betrifft, so würde nach Prinz Adalbert’s Meinung die deutsche Flotille, wenn sie nur zur Vertheidigung der Küsten dienen soll, im Minimum bestehen müssen aus 40 Jaffelkanonenbooten des großen holländischen Modells, und 80 Kanonenschaluppen, wozu nach Umständen noch eine Anzahl Kanonenjollen hinzutreten würden. Vor Allem, sagt er, dürften uns diese Fahrzeuge in den Stand setzen, die inneren Fahrwasser zu behaupten, auf diese Weise die russische Flotte vor ihrer Armee zu isoliren und so die mannigfache Unterstützung, welche die See- und Landmacht gewähren könnte, zu verhindern. „Wer will es leugnen, daß Rußland im Stande ist, uns auf seiner baltischen Flotte mit einem Male dreißigtausend Mann auf den Leib schicken?“

Sollte die Kriegsmarine aber zur offensiven Vertheidigung und zum nothwendigsten Schutze des Handels dienen, so dürfte ihr Minimum angenommen werden: 6 Fregatten von 60 Kanonen, 12 Dampfcorvetten oder Dampffregatten von beiläufig 850 bis 1300 Tonnen und 350 bis 560 Pferdekraft, 40 Jaffelkanonenboote, 80 Kanonenschaluppen, einer Anzahl Kanonenjollen und gemietheter Bugsirdampfboote.

Es ist hierbei nicht daran zu denken, eine selbständige Rolle auf der See spielen zu wollen. Eine solche Marine würde einer der großen Seemächte gegenüber nur eben hinreichen, die deutschen Küsten zu schützen. Der Haupthafen wäre in der Elbe entweder in der Umgegend von Glückstadt oder bei der Insel Krautsand anzulegen.

Der dritte Fall ist endlich der, daß Deutschland sich zu einer selbständigen Seemacht erhebt. Diess würde im Minimum erfordern: 20 Linienschiffe, 10 Fregatten, 30 Dampfer, 40 Jaffelkanonenboote, 80 Kanonenschaluppen u. s. w.

Eine solche Flotte zu bemannen wäre Deutschland sehr wohl fähig, wie sich aus dem jetzigen Stande seiner Rhederei