Seite:DE Stirner Schriften 403.jpg

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Nein! das Alles nicht. Ich sehe den Philosophen lächeln. Die geistlose Natur soll eine objective Macht der Welt sein? Die Natur, welche nicht „ist“, wenn ich sie nicht „denke“, welche nur ein „Gedankending“ ist. Nein! Denn diese ist bis jetzt mächtiger, als der Philosoph; und deshalb desavouirt er sie; aber seinen mit Phrasen geschmückten Gott, das bekränzte goldene Kalb ist eine „objective Macht der Welt.“ Die vergangene Geschichte ist null und nichtig, insoweit sie nicht den dialektischen Process seines apparten Denkens zeigt, und die Zukunft — hat er bereits „construirt.“ Also „das sophistische Subject“ „der Despot des Gedankens“ „kann unmöglich die denkende Subjectivität sein.“ „Die denkende Subjectivität!“ Wenn es noch hiesse „das denkende Subject," so wäre bloss der einfache Unsinn in diesem Satz vorhanden, dass „das sophistische Subject nicht dadurch denkendes Subject ist, dass es Herr des Gedankens ist, also denkt, sondern etwa dadurch, dass es von einem Gedanken gedacht wird, dass es das willenlose Organ des absoluten Geistes ist, oder wie diese weisen Definitionen sonst ausfallen." So aber ist die geforderte „denkende Subjectivität“ zu einer vielköpfigen Hydra des Unsinns geworden.

„Das Subject, das sich von seinem Gedanken als selbstständig unterscheidet, ist vielmehr das particulare, das zufällige Subject, das in dem Gedanken Nichts weiter erblickt, als ein plausibles Mittel für seine Zwecke, und nur unter dieser Kategorie die natürliche und sittliche Welt auffasst.“

Von meinen Gedenken unterscheide ich mich, und unterscheide mich nicht; dort erfüllen mich meine Gedanken so, dass kein Gefühl, keine Empfindung eine Differenz zwischen mir und meinen Gedanken erzeugen kann. — Aber ich bediene mich der ungeschickten Sprache meines Gegners — kann ich denn dann von „Gedanken“ überhaupt sprechen? Ein „Gedanke“ ist etwas Fertiges,