Um Zwei und Drei Dispens für Sechs zu künden,[1]
Durch jenen Samen, dem die Bäum’ entspringen,
Die, zweimal zwölf, sich um dich her gestellt.
Strebt’ auf sein Will’ und seine Wissenschaft,
Gleich Strömen, die aus tiefer Ader springen.
Auf ketzerisch Gestrüpp, es auszubrechen,
Und mit dem Widerstand wuchs ihre Kraft.
Die hinziehn durch der Kirche Gartenland,
Drob ihre Bäume schön’re Frucht versprechen. –
Auf dem den Kampf die heil’ge Kirche wagte,
Als sie die innern Meutrer überwand,
An Trefflichkeit, vollkommen deutlich sein,
Und was von ihm dir Thomas Gutes sagte.
Das in den Grund der Schwung des Rades prägte,
Und Essig wird, was vormals süßer Wein.
Hat jetzt der Füße Stellung ganz gewandt,
Und geht zurück, wo Er sich vorbewegte.
Denn bei der Ernte wird das Korn erlesen
- ↑ [93. Bezieht sich auf Dispense von Zurückgabe gestohlenen Gutes oder von Gelübden u. dgl. gegen einen kleineren Tribut an die Kirche.]
- ↑ [109 ff. Hier wird wieder (vgl. 11, 118 ff.), mit dem Rückschluß auf den andern großen Ordensstifter, zugleich der Uebergang zur Strafrede gegen die eigenen Ordensbrüder des Sprechers gemacht. – Außer auf die allgemeine Verweltlichung wird von V. 121 an noch besonders auf die Spaltungen im Franziskaner-Orden Bezug genommen. Zwar seien noch Manche da von der alten, ächten Art V. 123. Aber dies sei weder der Erfolg der übertrieben strengen Observanz des Bruders Ubertin von Casale, noch der Richtung des Generals Matthäus von Aquasparta, des Führers der laxeren Partei, V. 124 ff.!]
Alighieri, Dante. Streckfuß, Karl (Übers.). Pfleiderer, Rudolf (Hrsg.): Die Göttliche Komödie. Leipzig: Reclam Verlag, 1876, Seite 471. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dante_-_Kom%C3%B6die_-_Streckfu%C3%9F_-_471.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)