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die beste sei, da wir gezeigt haben, daß die beredten Eingebornen von der eignen Sprache abwichen.





Dreizehntes Kapitel.
Von der Mundart der Tuscier und Genueser.


Nach Diesen kommen wir zu den Tusciern, welche wegen ihrer Thorheit unsinnig sich den Titel der edlen Volkssprache zuzulegen scheinen, und hierin zeigt sich nicht blos die Meinung des gemeinen Volks närrisch, sondern wir finden, daß auch viele berühmte Männer sie gehabt haben, zum Beispiel Guitto von Arezzo, der sich niemals nach der höfischen Volkssprache richtete, Bonagiunta von Lukka, Gallo von Pisa, Mino Mocato von Siena, und Brunetto aus Florenz, deren Gedichte, wenn man die Zeit hat sie zu prüfen, man finden wird, daß sie nicht in der Hofsprache, sondern in der Sprache ihrer Städte abgefaßt sind. Und weil die Tuscier vor allen in dieser Trunkenheit rasen, scheint es würdig und nützlich, die Volkssprachen der toskanischen Städte einigermaßen zu entdünkeln. Die Florentiner sprechen und sagen:

Manuchiamo introcque:
Non facciamo altro.

Die Pisaner:

Bene andonno li fanti di Fiorenza per Pisa.

Die Lucchesen:

Jo voto a Dio, che ingassaria lo comuno de Luca.

Die Sienesen:

Onche rinegata avesse io Siena.

Die Arretiner:

Votu venire ovelle.

Empfohlene Zitierweise:
Dante Alighieri: Dante Alighieri’s prosaische Schriften II. F. A. Brockhaus, Leipzig 1845, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dante_Prosa_117.gif&oldid=- (Version vom 31.7.2018)