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alle Wörter außer diesen, welche entweder nöthig oder schmückend zu sein scheinen für die erlauchte Volkssprache. Und zwar nennen wir nothwendig die, welche wir nicht vertauschen dürfen, wie einige Einsylbler, wie si, vo, me, te, se, a, e, i, o, u, die Interjektionen und viele andere. Schmückend aber nennen wir alle Vielsylbler, welche, vermischt mit den vollen Wörtern, eine schöne Harmonie der Verbindung bewirken, wenn sie gleich Rauhheit des Hauches und der Betonung und der doppelten und flüssigen Buchstaben und Weitschweifigkeit haben, wie terra, onore, speranza, gravitate, alleviato, impossibilitate, benavventuratissimo, avventuratissimamente, disavventuratissimamente, sovramagnificentissimamente, welches elfsylbig ist. Man könnte ein Wort von noch mehreren Sylben finden, oder ein Zeitwort, aber weil es den Umfang aller unserer Verse überschreitet, scheint es der gegenwärtigen Betrachtung nicht bequem, wie onorificabilitudinitate, welches zwölf Sylben ausmacht in der Volkssprache und in der Grammatik dreizehn in zwei obliquen. Wie aber die sträubigen dieser Art mit den vollen zu verbinden sind in den Versmaßen, wollen wir der späteren Untersuchung überlassen; und was von der Gipflichkeit der Wörter gesagt ist, mag einem freundlichen Nachdenken genügen.





Achtes Kapitel.
Was eine Kanzone sei, und daß sie in mehreren Weisen sich abändert.


Nachdem die Stäbe und die Seile für das Gebund zurechtgelegt sind, drängt nun die Zeit, das Bündel zu schnüren; aber weil die Kenntniß eines Geschäftes dem

Empfohlene Zitierweise:
Dante Alighieri: Dante Alighieri’s prosaische Schriften II. F. A. Brockhaus, Leipzig 1845, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dante_Prosa_144.gif&oldid=- (Version vom 31.7.2018)