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an der chirurgischen Klinik. Ihn werde ich hinzuziehen. Bei dem heutigen Stande der Operationskunst gehört ja die Entfernung eines Fremdkörpers aus dem Magen nicht einmal zu den besonders schwierigen Eingriffen. Komplikationen sind allerdings immer möglich. Aber bei Beobachtung aller Vorsichtsmaßregeln glaube ich Ihnen doch einen guten Erfolg versprechen zu können.“

Ich nickte befriedigt. Die energische Art des jungen Arztes gefiel mir.

„Ich danke Ihnen, Herr Doktor. Es freut mich, daß wir einig geworden sind. Doch muß ich Sie natürlich bitten, auch Ihren Freund, den zweiten Arzt, in derselben Weise zum Schweigen zu verpflichten. Auch dürfte es zweckdienlich sein, ihr Dienstpersonal nur in das Notwendigste einzuweihen. Mir kommt es aus bestimmten Gründen, die ich für mich behalten möchte, darauf an, daß ein möglichst kleiner Kreis von Personen von dieser Sache erfährt.“

Sprengel stutzte nun doch wieder. Was konnte mich wohl nur veranlassen, so sehr auf Geheimhaltung der Operation zu dringen? mochte er sich abermals fragen.

Ich las diese Gedanken deutlich von seiner nachdenklich gerunzelten Stirn. Alles stand jetzt auf dem Spiel. – Schnell holte ich meine Brieftasche hervor und reichte ihm 500 Mark in Banknoten hin.

„Hier ist vorläufig eine Anzahlung, Herr Doktor. Davon sollen Sie die nötigen Auslagen bestreiten. Über das weitere Honorar werden wir uns schon verständigen. Mit Ihrem Bekannten können

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Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 104. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/105&oldid=- (Version vom 30.6.2018)