Seite:Das Auge des Brahma.pdf/11

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

ein alter Hindu, der das Englische einigermaßen beherrschte, ihnen dann stets mitteilte, daß der Fürst wieder verreist sei, so kam dein Vater auf den Gedanken, daß sie vielleicht ohne Wissen Sorahmatras von betrügerischen Dienern in dem unterirdischen Kerker verborgen gehalten würden. Denn an dem Abend, der ihrer Gefangennahme vorausging, hatten sie dem Radscha den Stein übergeben, und am nächsten Morgen sollte ihnen die Anweisung über die vereinbarte Kaufsumme auf die Bank von England ausgehändigt, und sie dann unter sicherem Geleit bis Madras gebracht werden. Es ist also nicht unmöglich, daß der Radscha einem seiner Beamten diese Anweisung übergeben hat, und dieser, um das Geld für sich zu behalten, im Verein mit anderen ebenso gewissenlosen Genossen die beiden in jenes Verließ werfen ließ und seinem Herrn nachher erzählte, die deutschen Kaufleute seien abgereist.

Leider ist es nie gelungen, Licht in die Sache zu bringen. Denn als ihnen endlich die Flucht gelang und sie nach monatelangem Umherirren und unter den größten Gefahren die Stadt Kolombo auf der Insel Ceylon erreichten, wo sie sofort bei dem englischen Gouverneur Beschwerde gegen den Radscha erhoben und ihre Leidensgeschichte berichteten, wies man sie einfach ab und glaubte ihnen kein Wort von ihren abenteuerlichen Erlebnissen. Selbst die Einmischung des deutschen Konsuls half nichts. Denn damals tobte gerade wieder einer jener gefürchteten Aufstände, wodurch die Eingeborenen

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/11&oldid=- (Version vom 30.6.2018)