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zu bringen, damit nicht die Prophezeiung jenes Heiligen auch an ihm und seiner Familie wahr werde. Nennt mir den Preis – Ihr sollt Ihn noch heute ausgezahlt erhalten.“

„Eine Million Mark,“ sagte ich ohne langes Überlegen.

„Gut. Ihr sollt sie haben. Kommt mit mir zur Hamburger Bank, deren Kassierer angewiesen ist, auf mich zu warten, denn die Geschäftszeit ist bereits vorüber,“ erwiderte Askari gleichmütig.

Ich zögerte noch. Wieder erwachte das Mißtrauen in mir.

Der Brahmane hatte sich erhoben. Er mochte merken, was in mir vorging.

„Gut denn, wenn Ihr wollt, Sahib, wartet auch hier auf mich.“

Und mit bedächtigen Schritten verließ er das Zimmer. – – – – – –

Eine Million. Eine Riesensumme! Und doch waren’s nur zwei verhältnismäßig kleine Häuflein Banknoten, die Askari mir eine Stunde später auf den Tisch hinzählte.

Jetzt, nachdem ich die Scheine sorgsam im Schreibtisch verschlossen hatte, – den Revolver ließ ich noch immer nicht aus der Hand – zog ich das kleine Ledertäschchen heraus, das, an einer Schnur um den Hals befestigt, mir auf der nackten Brust lag, entnahm ihm den Brillanten und reichte ihn Askari hin, der ihn schnell in seiner Tasche verbarg.

„Lebt wohl, Sahib!“ meinte er dann freundlich. „Im Namen meines Herrn sage ich Euch

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Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/117&oldid=- (Version vom 30.6.2018)