Seite:Das Auge des Brahma.pdf/126

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

wo die zahlreichen Aasgeier, die auf den nahen Höhen nisteten, ihn jedoch sehr bald wieder herauszerrten und als ekle Mahlzeit verspeisten. Eine furchtbare Luft, Verwesungsgeruch und andere üble Düfte erfüllten den Talkessel, in den man nur mit Hilfe eines langen Hanffaserstrickes gelangen konnte. Auf dieselbe Weise wurden auch stets die neuen Ankömmlinge hinabgelassen.

Der Resident ließ sofort die unglücklichen Bewohner dieser grauenvollen Stätte einzeln heraufholen. Wir standen dicht dabei, als diese bemitleidenswerten Geschöpfe an dem endlosen Tau heraufgezogen wurden. Wer beschreibt mein Erstaunen, als ich nun in einem dieser lebenden Skelette denselben Fakir Sarka-Mana vor mir sah, der bei uns in Brolawana so oft seine Künste gezeigt hatte und dann nach dem geheimnisvollen Tode Ihres Freundes samt seinem Gehilfen spurlos verschwunden war. Auch Radscha Artasa hatte den Fakir sofort erkannt, was er mir durch einen kurzen Zuruf bestätigte. Später wurde dann auch Dama-Schenk, der Gehilfe Sarka-Manas, emporgefördert. – Sie werden es verstehen, lieber Herr Sander, daß ich nun nichts Eiligeres zu tun hatte, als die beiden Fakire, die leider so entkräftet waren, daß sie sich kaum auf den Beinen halten konnten, mir vorzunehmen und sie einem eingehenden Verhör zu unterwerfen, um mir endlich von ihnen das Rätsel lösen zu lassen, das den Tod Ihres Freundes umschwebt. Auch der Fürst und der Resident Kelburne wohnten diesem Verhör

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/126&oldid=- (Version vom 30.6.2018)