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Das hat mir meine Mutter an jenem Abend meines fünfundzwanzigsten Geburtstages erzählt. Ich weiß noch, daß ich darauf tagelang wie im Traum umhergegangen bin, daß ich jene vergilbten Blätter immer wieder gelesen habe. Eine seltsame Unrast hatte von mir Besitz ergriffen. Im Wachen und Träumen erschien mir der strahlende Edelstein als lockendes Bild. Ich sah mich von Reichtum, Glanz und Luxus umgeben, ich sah mich als Herrn eines großen industriellen Unternehmens, das mit Hilfe des Freundes immer mehr aufblühte, als hochgeachteten, angesehenen Mann …

Es waren schier berauschende Luftschlösser, und ganz erfüllt von diesen phantastischen Wünschen kehrte ich nach Hamburg zurück.




2. Kapitel.

Ich war gespannt, wie mein Freund den Bericht über die Schicksale meines Vaters aufnehmen würde. Gleich am Abend meiner Rückkehr vertraute ich mich ihm an. Schweigend hörte er mir, offenbar mit größtem Interesse, zu. Erst als die Verlesung jenes letzten Briefes meines Vaters beendet war, sagte er in seiner kühl-sachlichen Weise:

„Ich an deiner Stelle würde zuerst vorsichtige Erkundigungen einziehen, ob der Diamant sich noch im Besitze des Radschas befindet. Dann erst

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/13&oldid=- (Version vom 30.6.2018)