Seite:Das Auge des Brahma.pdf/16

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ganz einem Jahr den berühmten blauen Stein auf Verlangen des Radschas Sorahmatra von Sadani abschätzen müssen und „das Auge des Brahma“ auf diese Weise zu Gesicht bekommen. Der Holländer, ein Mann namens van Kuyper, bat mich dann noch, seine Mitteilungen geheimzuhalten, da er dem indischen Fürsten tiefstes Stillschweigen über die vorgenommene Taxierung zugesagt habe.

Mehr brauchte ich nicht zu wissen. Der Radscha besaß den Stein also noch immer. Nunmehr mußte es meine Sorge sein, zu meinem Eigentum zurückzugelangen. –

Erich zeigte sich hocherfreut, als ich ihm dieses glückliche Resultat meiner Forschungen mitteilte. Nur mit einem war er nicht einverstanden:

„Ich hätte mich an deiner Stelle nie dem Amsterdamer Kaufmann anvertraut,“ meinte er. „Das war reichlich unvorsichtig von dir. Wie nun, wenn der Mann ein falsches Spiel treibt und dem Fürsten die Mitteilung zugehen läßt, daß der Sohn jenes Mannes, der seinerzeit den Stein auf gewaltsame Weise einbüßte, sich sehr angelegentlich nach dem blauen Diamanten erkundigt habe. Dann ist der Radscha durch diese Nachricht, die er dem Holländer fraglos gut bezahlt, vor dir gewarnt. Denn soviel Kombinationsgabe wird selbst ein Inder besitzen, um sich zu sagen, daß du deine Nachforschungen zu einem bestimmten Zweck unternommen hast – eben um wieder zu deinem Eigentum zu gelangen.“

Leider mußte ich dem Freunde recht geben.

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/16&oldid=- (Version vom 30.6.2018)